Evaluierung des Zusammenhangs zwischen dem chronischen Erschöpfungssyndrom und Immundefizienzen mit Auswirkung auf die mukosale Barrierefunktionen
Kurzfassung des Projekts
Bei Patienten mit chronischen Erschöpfungssyndrom (ME/CFS) besteht eine dauerhafte, stark einschränkende Erschöpfung, die bis zu völliger Arbeitsunfähigkeit führen kann und mit einer Zustandsverschlechterung nach Anstrengung einhergeht. Bei ME/CFS sind weder die Ursachen noch mögliche Therapieoptionen geklärt, was für Betroffene einen sehr großen Leidensdruck darstellt.
Da Veränderungen des Immunsystems eine Schlüsselrolle in der Entstehung des chronischen Erschöpfungssyndroms zugeschrieben wird, erwarten wir, dass sich anhand von bereits erhobenen Patientendaten immunologische Veränderungen finden lassen. Neben dieser retrospektiven Datenanalyse werden bereits diagnostizierte CFS-PatientInnen sowie gesunde Kontrollen rekrutiert, um eine einzelne Blutabnahme, die Entnahme einer Speichelprobe sowie einen Rachenabstrich durchzuführen. Indem diese Proben einerseits auf eine Epstein-Barr Virus Last untersucht werden, soll geklärt werden, ob eine Infektion als Trigger für ein CFS fungieren könnte. Andererseits soll eine mögliche mukosale Barrierestörung und damit eine vermehrte Aufnahme verschiedener Schadstoffe, Endotoxine und Nahrungsbestandteile in die Blutbahn analysiert werden. Als Barrieremarker von besonderem Interesse wird das sogenannte Lipopolysaccharid (LPS), ein Zellwandbestandteil gramnegativer Darmbakterien, im Blut analysiert. Um weitere Veränderungen des Immunsystems bei CFS-PatientInnen zu detektieren, soll die Rolle bestimmter Komplementfaktoren und zusätzlich die Bedeutung von aus aktivierten eosinophilen Granulozyten freigesetzten Granulainhalte prospektiv erforscht werden. Die Ergebnisse werden mithilfe eines Datenerfassungsprogramms vom Projektteam am Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung statistisch ausgewertet. Mit diesem Wissen soll die Pathophysiologie des chronischen Erschöpfungssyndroms besser verstanden werden und langfristig auch Therapieoptionen für diese Erkrankung entwickelt werden.

Link zum Projekt auf der Homepage der Arbeitsgruppe: